Site Reputation Abuse: Google setzt neue Richtlinien um und straft große Domains ab

Mit der jüngsten Aktualisierung seiner Richtlinien gegen Site Reputation Abuse hat Google einen bedeutenden Schritt unternommen, um manipulative SEO-Praktiken einzudämmen. Diese Änderungen richten sich insbesondere gegen Inhalte, die von Drittanbietern auf etablierten Websites veröffentlicht werden, um von deren Ranking-Signalen zu profitieren, was auch in Deutschland in den letzten Jahren eine gängige Praxis geworden ist.

Was ist Site Reputation Abuse?

Site Reputation Abuse beschreibt den Versuch, Inhalte von Drittanbietern auf einer Host-Website zu veröffentlichen, um von deren bereits etablierten Ranking-Signalen zu profitieren. Ziel ist es, dass die Inhalte in den Suchergebnissen besser ranken, als sie es auf einer weniger etablierten Website könnten. Diese Praxis führt jedoch zu einer schlechteren Nutzererfahrung, da oft minderwertige Inhalte bevorzugt werden.

Viele große Medien hatten Inhalte von Drittanbietern ausgespielt, um ihnen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen und an den Gewinnen partizipiert. Doch diese unfaire Praxis ist jetzt vorbei.

Was hat sich geändert?

Im November 2024 hat Google die Sprache seiner Richtlinien präzisiert, um Missverständnisse zu beseitigen und die Durchsetzung zu erleichtern. Die Kernaussage lautet:
Jeglicher Versuch, durch Drittanbieterinhalte die Ranking-Signale einer Host-Website auszunutzen, verstößt gegen die Richtlinien – unabhängig von der Beteiligung des Website-Betreibers.

„Bei der Bewertung von Verstößen gegen diese Richtlinie berücksichtigen wir viele verschiedene Faktoren (und nehmen die Behauptungen einer Website darüber, wie die Inhalte erstellt wurden, nicht ungeprüft hin), um festzustellen, ob Drittanbieter-Inhalte in missbräuchlicher Weise genutzt werden.“ (Quelle: Google)

Auswirkungen auf betroffene Websites

Die Konsequenzen der neuen Richtlinie sind bereits spürbar. Einige prominente Websites wie CNN Underscored und WSJ Buyside wurden teilweise deindexiert oder haben erhebliche Ranking-Verluste erlitten. Diese Maßnahmen zeigen, dass Google schnell und konsequent gegen Verstöße vorgeht. Website-Betreiber, die eine manuelle Maßnahme wegen Spam erhalten, werden darüber in der Google Search Console informiert und können eine Überprüfung beantragen.

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Unterschiede zwischen Drittanbieterinhalten und erlaubten Praktiken

Nicht alle Drittanbieterinhalte fallen automatisch unter die neue Richtlinie. Google unterscheidet klar zwischen:

  • Erlaubten Inhalten: Hochwertige Inhalte, die einem legitimen Zweck dienen und die Nutzererfahrung verbessern.
  • Missbräuchlichen Inhalten: Inhalte, die lediglich dazu dienen, von den Ranking-Signalen der Host-Website zu profitieren.

Darüber hinaus bewertet Google zunehmend, ob bestimmte Bereiche einer Website unabhängig vom Hauptinhalt behandelt werden sollten. Subsektionen mit stark abweichendem Inhalt erhalten dadurch keine automatischen Ranking-Vorteile mehr.

Beispiele für unerlaubte Praktiken:

  • Eine Finanzplattform veröffentlicht Artikel oder Vergleichstabellen auf einer renommierten Nachrichten-Website, ohne dass diese Inhalte zur Kernstrategie oder Zielgruppe der Host-Seite passen.
  • Eine bekannte Marke erlaubt Partnern, ihre Domain für Affiliate-Marketing-Seiten zu nutzen, die keine redaktionelle Kontrolle durch die Hauptseite erfahren.
  • Eine Unterseite eines Nachrichtenportals wird verwendet, um Inhalte zu Themen wie Online-Casinos oder Kredite zu hosten, die nicht zum Rest der Website passen.
  • Ein Blog auf einer renommierten Gesundheits-Website wird von einer externen Marketingagentur betrieben, die ausschließlich Traffic generieren will, ohne inhaltliche Relevanz für die Hauptseite zu bieten.

Auch wenn diese Geschäftsmodelle vielen Medien erhebliche Umsätze beschert haben, sind diese Manipulationen unfair gegenüber Wettbewerbern und Google geht zurecht dagegen vor.

Empfehlungen für Website-Betreiber

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, sollten Betreiber folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Qualitätsfokus: Veröffentlichen Sie Inhalte, die primär auf die Bedürfnisse der Nutzer abzielen und nicht auf Suchmaschinenoptimierung.
  2. Transparenz bei Kooperationen: Vermeiden Sie Partnerschaften, die auf Drittanbieterinhalten basieren, die inhaltlich oder strategisch nicht zur Website passen.
  3. Regelmäßige Prüfungen: Nutzen Sie die Google Search Console, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Die aktualisierten Richtlinien von Google gegen Site Reputation Abuse verdeutlichen den zunehmenden Fokus auf hochwertige und authentische Inhalte. Langfristig werden Google und andere Suchmaschinen immer gegen Manipulation vorgehen müssen, um Suchmaschinen nicht unbrauchbar zu machen. Was im Zeitalter von KI-Conent immer schwieriger wird. Betreiber etablierter Websites sollten ihre Strategien überprüfen und sicherstellen, dass alle Inhalte auf ihre Nutzer ausgerichtet sind und keine manipulativen SEO-Techniken angewandt werden. Die schnelle Durchsetzung durch Google zeigt, dass Verstöße unmittelbar und mit ernsthaften Konsequenzen geahndet werden.

Kontakt

Udo Raaf: SEO Berater mit 15+ Jahren Erfahrung

 

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