Relaunch Checklist: Typische SEO-Fehler vermeiden

Der Relaunch gehört zum Standard-Repertoire fast jedes Unternehmens. Alle paar Jahre wird eine Website komplett neu gebaut für viel Geld, um sie “schöner” zu machen. Doch das geht meistens schief. Hier eine Checklist, um die typischen Fehler zu vermeiden.

“Wann hat Amazon eigentlich seinen letzten Relaunch gemacht?” fragte Online-Marketing-Guru Karl Kratz in seiner Kolumne in der Website Boosting. Und lieferte die Antwort gleich mit: “Noch nie!”.

Homepage Amazon: Konsequente Weiterentwicklung statt Relaunch

Auch Facebook oder Google relaunchen ihre Websites nicht, sondern entwickeln sie kontinuierlich inkrementell fort. Das ist erstens wesentlich günstiger und zweitens auch erfolgversprechender, weil deutlich weniger fehleranfällig. Man muss auch ein in die Jahre gekommenes Haus nicht immer wieder abreißen und neu bauen, sondern meistens genügt schon ein neuer Anstrich oder eine Sanierung.

Wer bereits eine vernünftig aufgesetzte Seite hat, die aktualisierbar ist und die auch bei Google gefunden wird, sollte die guten Rankings nicht durch überflüssige Relaunches gefährden. Tatsächlich verlieren die meisten Websites nach einem Relaunch sogar ganz massiv an Sichtbarkeit. Wenn die Verantwortlichen nur ans Design denken, aber darüber die ganz einfachen technischen Anforderungen vergessen, wird es schnell sehr teuer.

Das sagen meine Kunden

“Durch die professionelle Beratung und Unterstützung von Herrn Raaf konnte die Sichtbarkeit unserer Website um ein Vielfaches gesteigert werden. Die im Vorfeld der Zusammenarbeit angestrebten Ziele wurden durchweg erreicht, sogar übertroffen.” (Kunde: Bundesbehörde)

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Wenn der Relaunch nicht zu vermeiden ist

Der Relaunch einer Website ist ein komplexes und teures Projekt, das sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss. Doch wann ist ein Relaunch wirklich notwendig, und wann sollte man lieber darauf verzichten? Hier sind einige Überlegungen und eine detaillierte Checkliste für einen erfolgreichen Relaunch.

Wann ist ein Relaunch zwingend notwendig?

Ein Relaunch kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein:

  • Veraltetes Design und Technologie: Wenn die verwendete Technologie bzw. das CMS nicht mehr zeitgemäß ist und nicht mehr gepflegt werden kann, kann ein Relaunch unvermeidbar sein.
  • Schlechte Benutzererfahrung (UX): Wenn die Nutzer sich schwer auf der Website zurechtfinden, hohe Absprungraten vorliegen oder die Navigation unübersichtlich ist, sollte eine komplette Überarbeitung in Betracht gezogen werden.
  • Mangelnde mobile Optimierung: Mit der zunehmenden Nutzung mobiler Geräte ist eine responsive Gestaltung unerlässlich. Ist die Website nicht mobilfreundlich, ist ein Relaunch heute unabdingbar. Inzwischen haben sich Websites durchgesetzt, die responsiv sind, die sich also an alle Auflösungen und Displays automatisch anpassen.
  • SEO-Verbesserungen: Wenn die Website sich nicht einfach optimieren lässt, ist ein Relaunch unabdingbar. Dazu gehören Dinge wie Seitentitel anpassen zu können, dass die Seite für Suchmaschinen crawlbar ist und bei Bedarf Weiterleitungen gesetzt werden können.
  • Neue Geschäftsziele oder Markenänderung: Änderungen in der Geschäftsstrategie oder eine komplette Neupositionierung der Marke können einen Relaunch erforderlich machen, um die neue Ausrichtung klar zu kommunizieren und keine Altlasten mitzuschleppen, die den Fokus der Website verwässern.

Wann ist ein Relaunch überflüssig?

Ein Relaunch ist in folgenden Fällen meistens keine gute Lösung:

  • Geringfügige Anpassungen: Wenn nur kleine Änderungen erforderlich sind, kann es effektiver sein, diese inkrementell vorzunehmen, anstatt einen kompletten Relaunch durchzuführen. Ein neues Webdesign kann normalerweise auch ohne einen kompletten Relaunch umgesetzt werden.
  • Budget- und Ressourcenmangel: Ein Relaunch erfordert erhebliche finanzielle und zeitliche Ressourcen, sowie Erfahrungswerte. Wenn diese nicht vorhanden sind, sollten kleinere Optimierungsmaßnahmen vorgezogen werden.
  • Unklare Ziele: Zu viele Relaunches werden auf Basis von vagen Hoffnungen gemacht. Ohne klare und definierte Ziele kann ein Relaunch zu einem unkoordinierten und unnötigen Prozess werden, der mehr schadet als nützt.

Checkliste für den Relaunch einer Website

Wenn der Relaunch nicht zu vermeiden ist, sollte man ihn im Detail planen und jeder Aufgabe einen bestimmten Zeitrahmen einräumen. Hier eine exemplarische Liste, welche Aufgaben bei einem Relaunch eingeplant werden müssen.


  1. Zielsetzung und Strategie
  • Definition der Ziele des Relaunches.
  • Analyse der aktuellen Website.
  • Definition der Zielgruppe und ihrer Bedürfnisse.
  • Fazit: Ist der Relaunch wirklich notwendig?

2. Planung und Konzept

  • Erstellung eines detaillierten Projektplans.
  • Entwicklung eines neuen Website-Konzepts.
  • Erstellung von Wireframes (Skizzen) und Mockups.

3. Content-Strategie

  • Überprüfung und Überarbeitung bestehender Inhalte, ggf. löschen veralteter Inhalte.
  • Erstellung neuer Inhalte.
  • Planung der Content-Migration (manuell oder importieren)
  • Planung der notwendigen Weiterleitungen von alten auf neuen URLs
  • Planung der Canoncial Tags

4. Design und Benutzererfahrung (UX)

  • Entwicklung eines benutzerfreundlichen Designs.
  • Durchführung von Usability-Tests.
  • Sicherstellung der responsiven Gestaltung.

5. Technische Umsetzung

  • Auswahl eines geeigneten CMS
    Dieser Schritt ist besonders wichtig, da die Auswahl des CMS die künftigen Kosten für den Betrieb der Website maßgeblich bestimmt. Viele Agenturen empfehlen zu teure und komplexe Content Management Systeme, um ihre Kunden an sich zu binden. Diese Praxis sollte im Vorfeld kritisch beleuchtet werden. Etablierte CMS wie WordPress, Drupal oder Typo3 verfügen über alle wichtigen Funktionalitäten.
  • Entwicklung oder Anpassung von Templates und Themes
    Planen Sie nur Funktionalitäten, die die Website wirklich braucht. Bei WordPress beispielsweise werden in der Regel nur wenige Plugins wirklich gebraucht. Lassen Sie sich von Profis beraten und holen Sie ggf. eine Zweit- oder Drittmeinung ein.
  • Implementierung neuer Funktionalitäten
    Verzichten Sie auf “nice to have” und berücksichtigen Sie nur Funktionalitäten, die für den Erfolg der Website relevant sind. Dazu gehören z.B. keine Slider oder ähnliche Gimmicks einzusetzen.

6. Suchmaschinenoptimierung (SEO)

  • On-Page-SEO-Optimierungen.
  • Technische SEO (Seitenladezeit, Redirects, Canonicals, href-lang Tags, mobile Optimierung, SSL-Zertifikat).
  • Erstellen von Sitemaps und Robots.txt.

7. Testing und Qualitätssicherung

  • Durchführung umfangreicher Tests: Weiterleitungen, Pagespeed, Links, technische Optimierung.
  • Browser- und Gerätetests.
  • Behebung von Bugs und Problemen.

8. Vorbereitung auf den Launch

  • Erstellung eines detaillierten Launch-Plans.
  • Vorbereitung der Server- und Hosting-Umgebung.
  • Durchführung eines Pre-Launch-Tests.

9. Launch der Website

  • Veröffentlichung der neuen Website.
  • Überwachung des Launches.
  • Kommunikation des Relaunches an die Zielgruppe.

10. Nach dem Launch

  • Monitoring der Website-Performance.
  • Analyse von Nutzerdaten und Feedback.
  • Durchführung von weiteren Optimierungen.

11. Langfristige Pflege und Optimierung

  • Regelmäßige Aktualisierung von Inhalten und Software.
  • Laufende SEO-Optimierung: Nach einem Relaunch fängt die Arbeit erst an, nun kann neuer Content produziert und fortlaufend optimiert werden.

Fallstricke bei einem Relaunch ohne SEO

Ein häufiger Fehler bei Website-Relaunches ist die Vernachlässigung von SEO-Aspekten, was zu erheblichen Problemen führen kann:

  • Ranking-Verluste: Ohne eine sorgfältige SEO-Planung können bestehende Rankings in Suchmaschinen drastisch sinken, was zu einem erheblichen Traffic-Verlust führt.
  • Broken Links und 404-Fehler: Nicht korrekt umgeleitete URLs führen zu toten Links und einer schlechten Benutzererfahrung.
  • Verlust von Backlinks: Durch die Änderung von URL-Strukturen ohne entsprechende Weiterleitungen können wertvolle Backlinks verloren gehen, was das SEO-Ranking negativ beeinflusst.
  • Indexierungsprobleme: Ohne eine aktualisierte Sitemap und Robots.txt-Datei oder notwendige Redirects kann es zu Problemen bei der Indexierung der neuen Seiten durch Suchmaschinen kommen.

Ein Website-Relaunch sollte daher immer in enger Abstimmung mit SEO-Experten erfolgen, um diese Fallstricke zu vermeiden und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern.

Wie lange dauert ein Relaunch?

Die Dauer eines Website-Relaunches kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören die Größe und Komplexität der Website, die verfügbaren Ressourcen, die spezifischen Ziele des Relaunches sowie die Tiefe der geplanten Änderungen. Im Allgemeinen kann ein Relaunch einer größeren Website mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen, wobei ein typischer Zeitrahmen zwischen drei und sechs Monaten liegt.

Faktoren, die die Dauer beeinflussen

  1. Größe und Komplexität der Website:
    • Eine kleine Website mit nur wenigen Seiten und einfachen Funktionalitäten kann in wenigen Tagen bis Wochen neu gestaltet und umgesetzt werden.
    • Eine größere Website mit umfangreichen, mehrsprachigen Inhalten, mehreren Benutzertypen und komplexen Funktionalitäten oder mehreren Subdomains benötigt wesentlich mehr Zeit. Auch Shop-Systeme sind komplexer und sollten mit ausreichend Zeit und Budget geplant werden.
  2. Ziele des Relaunches:
    • Ein Relaunch, der nur eine visuelle Auffrischung beinhaltet, kann schneller durchgeführt werden als ein vollständiger Neuentwurf mit neuen Funktionalitäten und Backend-Änderungen.
    • SEO-Optimierungen, Content-Überarbeitungen und die Implementierung neuer Technologien können den Zeitrahmen verlängern.
  3. Verfügbare Ressourcen:
    • Die Anzahl und Expertise der beteiligten Teammitglieder spielen eine entscheidende Rolle. Ein größeres Team mit spezialisierten Fachkräften kann den Prozess beschleunigen.
    • Die Verfügbarkeit externer Dienstleister und die Notwendigkeit von Abstimmungen können ebenfalls die Dauer beeinflussen.
  4. Planung und Projektmanagement:
    • Ein gut strukturierter Projektplan mit klar definierten Meilensteinen und Verantwortlichkeiten kann Verzögerungen minimieren.
    • Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen des Plans sind wichtig, um auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können.

Beispielhafter Zeitrahmen für einen Relaunch

Ein typischer Zeitrahmen für den Relaunch einer größeren Website könnte wie folgt aussehen:

  • Monat 1: Vorbereitung und Planung
  • Monat 2: Design und Prototyping
  • Monat 3: Content-Strategie und SEO-Planung
  • Monat 4: Technische Umsetzung und Entwicklung
  • Monat 5: Testing und Qualitätssicherung
  • Monat 6: Launch und Nachbereitung

Die Kosten eines sechsmonatigen Relaunches kann man sich anhand des benötigten Personals hoch rechnen und liegen je nach Zeitaufwand im fünf- oder sogar sechsstelligen Bereich. Websites, die auf WordPress laufen, sind auch von einer Person und in wesentlich kürzerer Zeit umsetzbar. Es ist wichtig, den konkreten Bedarf im Vorfeld zu klären und zu hinterfragen. Häufig werden Websites zu groß und kompliziert geplant.

Diese Website läuft auf WordPress und wurde innerhalb von ca. zwei Wochen gebaut und wird seitdem fortlaufend gepflegt und gehört laut iBusiness zu den fünf erfolgreichsten SEO-Websites in Deutschland.

Es ist also auch möglich, mit überschaubarem Aufwand eine Website zu erstellen und zu pflegen, dann sollte allerdings im Vorfeld klar definiert werden, was wirklich für den Erfolg einer Website notwendig ist und wie viele Arbeitsstunden dafür eingeplant werden müssen.

Welche Elemente maßgeblich für den Erfolg einer Website verantwortlich sind, lest ihr in unserem Beitrag 10 Dinge, die jeder über SEO wissen sollte.

 

Kontakt

Mein Name ist Udo Raaf und ich berate mit meiner langjährigen Erfahrung als Publisher seit 15 Jahren Kunden aus diversen Branchen zum Thema SEO.

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